Herzlich willkommen Alt-Katholische Gemeinde Wilhelmshaven
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Christi Himmelfahrt & Pfingsten -

wieder so eine unglaubliche Lehre der Kirche?

Wer die Software „PowerPoint“ von Microsoft nutzt, der kennt sicherlich die Funktion „Auflösen“, um Elemente einer Präsentation erscheinen oder verschwinden zu lassen. Ein Element löst sich ins Nichts auf:

Viele mögen, wenn wir im Glaubensbekenntnis „… aufgefahren in den Himmel“ sprechen oder 40 Tage nach Ostern „Christi Himmelfahrt“ feiern, eine ähnliche Vorstellung haben, die durch Bibeltexte, Auslegungen und auch Verfilmungen genährt wurde: Wenn er auch nicht wie eine Rakete ins Orbit aufsteigt, so verschwindet Jesus zumindest einfach aus den Augen seiner Jünger, er löst sich quasi wie in einer PowerPoint-Präsentation auf.

 

  • Lukas 24, 51 + 52: Und während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben; sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück.
  • Markus 16, 19 + 20: Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ
  • Petrus 3, 21 + 22: … die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi, der in den Himmel gegangen ist; dort ist er zur Rechten Gottes und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen.

 

 

10 Tage später dann feiern wir die Entsendung des Heiligen Geistes an Pfingsten.

 

Apostelgeschichte 2: Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.

 

… jetzt geschieht, was durch den Propheten Joël gesagt worden ist: … so spricht Gott: Ich werde von meinem Geist ausgießen über alles Fleisch. Eure Söhne und eure Töchter werden Propheten sein, eure jungen Männer werden Visionen haben, und eure Alten werden Träume haben … Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz, und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder? Petrus antwortete ihnen: Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. …

 

Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie: Lasst euch retten aus dieser verdorbenen Generation! Die nun, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden (ihrer Gemeinschaft) etwa dreitausend Menschen hinzugefügt. Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten.

 

 

Auch hier fällt es schwer, an „Feuerzungen“ als Himmelserscheinung zu glauben (dies hätte sicherlich auch einiges an Verbrennungen und Feuerchaos ausgelöst …;-). Ebenso wenig, dass die Jünger plötzlich multilinguale Übersetzerfähigkeiten hatten.

 

Gleichwohl, so meine Vorstellung vom Geschehen, konnten die Jünger plötzlich „übersetzen“, die Lehre Jesu „dolmetschen“. Jesus war zwar physisch nicht mehr da, er war „aufgefahren in den Himmel“, aber er war und ist in einer anderen Wirklichkeit für sie und uns präsent. Dies wird, so mein Empfinden, in den Texten der Bibel mit diesen beiden Formulierungen umschrieben. „Feuer und Flamme“ sein, das sagen wir auch heute noch, wenn wir „Begeisterung“ ausdrücken möchten. „Be-Geist-erung“ – den Geist geben – den Geist einwirken lassen – den Heiligen Geist erfahren. Spürbar, aber nicht visuell sichtbar oder physisch greifbar. Daher bleibt und lebt durch diese Be-Geist-erung die „Be-Zieh-ung“, die Beziehung zwischen Jesus und den Jüngern, die Beziehung zwischen uns und dem Geist Jesu, der die Jünger/uns nicht alleine zurück gelassen hat, sondern der in diesem Heiligen Geist, in dieser Be-Geist-erung mit Feuer und Flamme die Beziehung aufrechterhält. „Ich glaube an den Heiligen Geist …“.

 

Interpretieren wir also „Himmelfahrt“ nicht als Verschwinden, nicht als Auflösung à la PowerPoint, sondern als ein literarisches Symbol für die Erhöhung Jesus, als Zeichen für seinen Sieg, für das Erhaben-Sein seiner Botschaft über das irdische Leid, was die Jünger erkannten, und Pfingsten als Bezeichnung für die Begeisterung der Jünger und unsere Begeisterung, aus der damals wie heute das Christentum und unsere Kirche entstehen konnten und bestehen. Interpretieren wir Pfingsten als die dauerhafte Fähigkeit der Jünger und von uns, Menschen unabhängig von ihrer Nationalität und Ethnizität anzusprechen und mit der Lehre Jesu zu begeistern, weil sie/wir Feuer & Flamme für die Sache Jesu sind.

 

So verstanden sind Himmelfahrt und Pfingsten sehr glaubwürdige, sehr reale Lehren der Kirche

 

 

Prof. Dr. Torsten Kirstges

 

(Text von Mai/Juni 2014 zu Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Der Text gibt die persönliche Meinung des Autors wieder.)

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