Einer der Ausgangspunkte für unsere Protestaktion 2012/2013 gegen die Schließung u.a. der röm.-kath. Kirchengemeinde St. Ansgar in Wilhelmshaven war in der Tat, die „Kirche im Dorf“ zu lassen, d.h. eine räumliche Nähe zwischen Gemeindemitgliedern und Kirchengebäude zu erhalten. Dies ist nicht gelungen, denn die Aufgabe von röm.-kath. Kirchengebäuden wurde beschlossen und im November 2013 realisiert.
Auch der alt-katholische Gottesdienst in Wilhelmshaven kann nur an einem Ort in der Stadt stattfinden; die Teilnahme an ihm erfordert also eine gewisse Mobilität der Gläubigen. Selbstverständlich könnten diese dann – rein unter Aspekten der Entfernung und der Mobilität – genauso gut zum röm.-kath. Gottesdienst nach z.B. St. Willehad fahren.
Aber: Heute geht es uns nicht mehr um Protest gegen die röm.-kath. Kirchenschließungen. Das war nur der Auslöser, aufgrund dessen sich viele (heutige) Mitglieder unserer alt-katholischen Gemeinde näher mit den Lehrinhalten, den Werten und den Entscheidungsstrukturen innerhalb ihrer (damaligen) röm.-kath. Kirche auseinander gesetzt haben. Ein Ergebnis daraus ist die auf dieser Homepage vorhandene Auflistung der Unterschiede zwischen römisch-katholisch und alt-katholisch. Die Kirchenschließungen haben uns damals zum (Nach-)Denken, dann zum Zweifeln und schließlich zu einer unseres Erachtens bzw. für uns besseren alt(ernativ)-katholischen Gemeinschaft gebracht.
Deshalb haben wir im Januar/Februar 2013 ganz bewusst die alt-katholische Glaubensgemeinschaft gewählt und die erste Wilhelmshavener alt-katholische Gemeinschaft gegründet (aus der zum 1.1.2014 die Alt-Katholische Pfarrgemeinde Wilhelmshaven/Niedersachsen-West hervorging), auch wenn wir dadurch unter räumlichen Aspekten unter Umständen keinen Vorteil gegenüber der röm.-kath. Kirche haben. Ganz im Gegenteil: Wir nahmen sogar längere Wege in Kauf (z.B. zu unserer Partnergemeinde nach Bremen), weil uns die Werte und Strukturen der alt-katholischen Kirche überzeugen und wir uns immer wieder ganz bewusst für diese entscheiden.